Tag 12 – Cody - (Mount Rushmore NM) / 1000 km; wir mussten nach Cheyenne
Eine lange Tour lag vor uns. Wir verließen Buffalo Bill’s Stadt Cody und waren gespannt auf die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore. Graeme präsentierte den Ausflug in Chicago. Nach einem Stopp eröffnete uns Graeme aber, dass wir unsere geplante Route wegen zu viel Schnee nicht fahren könnten. Wir müssten einen weiten Umweg fahren, alle Straßen wären gesperrt. Dieses Risiko wollte die Agentur nicht eingehen.
Ob wir die steinernen Präsidenten noch zu sehen bekommen, die Köpfe von Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt, die in einem Felsen verewigt sind? Das konnte Graeme uns noch nicht sagen. Er bekam nun die weitere Fahrtroute von der Agentur vorgegeben. Es waren 5 Busse auf der Route unterwegs, gut 200 Gäste, die spontan in einem Hotel untergebracht werden mussten. Meine Gäste erwiesen sich schon in den letzten Tagen als sehr geduldig und wir ließen es auf uns zukommen. Es gibt Dinge, die kann man ändern und es gibt Dinge, die kann man nicht ändern - höherer Gewalt kann man sich nicht widersetzen.
Um 10.45 Uhr bekam Graeme Order, in südöstliche Richtung zu fahren, nämlich nach Cheyenne. Vorbei fuhren wir am schönen „ Canyon Wind River Range“. Ab 11.00 Uhr fuhren auch wir im Schnee und die Sicht war nicht gut. Es hielt sich aber in Grenzen. Die Mittagspause dehnten wir auf 2 Stunden in einer Mall aus. Es konnte auf dem „Foodcourt“ gegessen und getrunken werden und die Damen freuten sich über die Shoppingzeit, die Einkaufstüten waren groß. Am Abend Diskussionen zwischen Reiseleiter/innen und Busfahrer. Was machen wir morgen? Weiterfahren oder doch versuchen, zum Mount Rushmore zu fahren? 2 Reiseleiter und Busfahrer entschieden sich, dorthin zu fahren. Unser Graeme und Fernando ebenso.
Tag 13 – Mount Rushmore NM - Badlands NP - Sioux Falls / 634 km
Gefühlte Kälte heute -20 Grad. Brbrbrbr... alle stehen vor dem Bus und „bibbern“, das Einsteigen dauert immerhin einige Zeit. Graeme teilt der Gruppe im Bus das Ergebnis der Diskussion vom Vorabend mit. Er kassiert jede Menge Beifall für seine Entscheidung. Das wir zum Mount Rushmore kommen, ist wenigstens ein Versuch wert, sagt er.
Ich versorgte die Gruppe auf Wunsch immer mal wieder mit Nachrichten von zu Hause. Fußballergebnisse, das hört man gerne. Graeme leihte mir dafür sein Handy, denn ich hatte mit meinem kein Netz. Wir kamen sehr gut miteinander aus. Er ist so gut organisiert und kennt sich bestens aus, seine Beiträge ließen auch zum Ende der Reise nicht nach. Sie waren so spannend aufgebaut, sodass auch die Gruppe nicht nachließ und aufmerksam blieb.
Thanksgiving ist das amerikanische Erntedankfest. Am 3. Donnerstag im November wird gefeiert. Familien und Freunde besuchen sich und es wird Truthahn mit Kürbisvarianten aufgetischt. An diesem Tag ist in den USA das größte Verkehrsaufkommen im Jahr. Graeme berichtet von den vielen Kriegen der Amerikaner, unter anderem vom 7-jährigen Krieg und über die Sioux Indianer; und immer wieder spielt er typische Musik der entsprechenden Region. So ein GLÜCK! Bei strahlendem Sonnenschein auch nur ohne eine einzige Wolke, erlebten wir die Präsidenten am Mount Rushmore. Ein Gast meinte, für dieses Erlebnis würde er gerne 4 Stunden weniger schlafen. Allerdings hat man gut erkennen können, dass es am Tag zuvor viel Schnee gegeben hatte.
Danach hieß es wieder „on the Road again“ für etliche Stunden. Unterwegs passierten wir große Farmbetriebe und immer wieder liefen auf den Weiden viele Rinderherden. Für diesen Tag einen letzten Fotostopp im Badlands Nationalpark, eine unwegsame Landschaft. Damit uns die Fahrzeit nicht so lang wurde, sahen wir im Bus den Film “Der mit dem Wolf tanzt“ mit dem bekannten Hauptdarsteller Kevin Costner. Der Film wurde im Badlands Nationalpark gedreht, schon allein deswegen für uns hoch interessant. Die Dankbarkeit für den Tag war allen Gästen ins Gesicht geschrieben, obwohl wir 1.000 km hinter uns hatten. Wir hatten so großes Glück! Warum? Weil wir Graeme und Fernando hatten.